2015 verweilte eine kleine Gruppe Weißstörche im Modautal

Jetzt sind sie schon wieder unterwegs gen Süden. Doch dieses Jahr statteten unserer Gemeinde erstmals seit vielen Jahren wieder einige Exemplare des beliebten NABU-Wappenvogels einen Besuch ab.

Die jungen Störche zeigten dieses Jahr vermehrt Präsenz rund um die Brunkelwiese, also in unmittelbarer Nähe zum Brandauer Sportplatz. Seit im Frühjahr erstmals wieder ein Exemplar in der Nähe von Brandau gesichtet wurde, konnten Interessierte über den ganzen Sommer hinweg immer wieder teilweise bis zu sieben Störche, die im Modautal unterwegs waren, beobachten.

Foto: Jan Drucktenhengst

Natürlich suchten die Störche bevorzugt die Feuchtgebiete rund um Brandau auf, wie z.B. in den Feuchtwiesen entlang der Modau in Richtung Hoxohl oder auf den Wiesen am Kieselbach, wo sie mit dort lebenden Fröschen, Mäusen, Reptilien usw. ihre Nahrung erschließen konnten. Dies bestärkt die Vogel- und Naturschutzgruppe Brandau e.V. in ihren Arbeiten in der Biotoppflege, die u.a. auch in diesen Gebieten betrieben wird. Einer der Hauptgründe für den starken Rückgang der Storchenbestände noch bis in die 80er Jahre war nämlich vor allem ein Rückgang an verfügbarem Lebensraum, zum Beispiel durch Umwandlung von Feuchtgebieten in landwirtschaftliche Nutzflächen oder deren Trockenlegung. Im Osten Deutschlands ist dieses Problem noch immer sehr präsent. Dieses Jahr stiegen jedoch erfreulicherweise die Bestände zumindest in Westdeutschland an, wozu unter anderem das „Mäusejahr“ mit einem besonders üppigen Nahrungsangebot beitrug.

Vor allem am Brandauer Sportplatz waren die Störche zu sehen

Besonders am Sportplatz zeigten sich die Störche besonders häufig, vermutlich kaum von den Elterntieren zu unterscheidende diesjährige Jungvögel. Wie hier vor einigen Jahren im Otzberger Ortsteil Nieder-Klingen, war es ein schöner Anblick, wenn mitunter jeder Flutlichtmast von je einem Storch besetzt war.

Foto: Klinger Storchenfreunde Peter Möpps

Erst einmal auf einem der Masten angekommen, galt es für die etwas schwerfälligen Flieger zum Teil auch, die Ruheplätze vor den heranschwebenden Artgenossen zu verteidigen. Vereinzelt wurde auch mal munter losgeklappert, und dabei ließen sie sich keineswegs vom menschlichen Treiben der KSG-Fußballer unten auf dem Sportplatz stören.

Bereits vor ihren Eltern zogen Ende August die Jungvögel zurück gen Süden

Nun aber ziehen die durch ihre riesige Flügelspannweite von bis zu zwei Metern sehr guten Segler wieder zurück in ihre Winterquartiere. Ende August machten sich zunächst die Jungvögel auf den Weg, ehe dann einige Wochen später die älteren Exemplare folgten. Die hier lebenden Störche nutzen zumeist Zugrouten über Gibraltar bis nach Westafrika, wo sich ihre Winterquartiere befinden. Wir hoffen auf eine Wiederkehr im nächsten Jahr und es gibt bereits Überlegungen seitens der Vogel- und Naturschutzgruppe Brandau, den Störchen bis zu ihrer Wiederkunft eventuell eine Brutgelegenheit in Form eines Storchennestes aufzustellen. Bis dann! (Jan Drucktenhengst)

Foto: Jan Drucktenhengst