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Jetzt, wo die warme Jahreszeit endgültig zu Ende geht, neigen sich auch in unseren Gärten die schönsten Monate langsam dem Ende zu. Doch nun gilt es, den Garten fürs kommende Jahr fit und für zahlreiche heimische Tiere und Pflanzen zu einem Zuhause zu machen. 

Zahlreiche heimische Tiere nutzen Ihren Garten nicht nur im jetzt vor der Tür stehenden Winter als Zuhause. Alle Gartenbesitzer sind daher dazu angehalten, ihren Garten tierfreundlicher zu gestalten. Igel und zahlreiche andere Kleinlebewesen, aber auch die in Mitteleuropa überwinternden Vögel sind froh, wenn Sie in Sträuchern und Hecken einen Unterschlupf bzw. Nahrung finden.

Meiden Sie daher große, eintönige Rasenflächen und exotische Gehölze und legen Sie stattdessen Hecken und Sträucher an, die hier bei uns heimisch sind und damit auch den hier lebenden Vögeln und anderen Tieren Unterschlupf bieten und sie ernähren. Weißdorn oder Holunder dienen dabei sowohl als Niststätte wie auch als wichtige Nahrungsquelle, wohingegen Thujen und andere ortsfremde Arten für bei uns heimische Tiere kaum attraktiv sind und zu einem „toten Garten“ führen. Für weiterführende Informationen zur und Hilfe bei der naturnahen Gartengestaltung wenden Sie sich gerne direkt an unseren Verein.

 

Ein Beispiel für naturnahe Gartengestaltung:

Ein Garten, wo die Natur keinen Platz hat:

Übrigens:

Auch ein Reisig- oder Laubhaufen, der im Winter nicht aufgesammelt und entsorgt, sondern einfach liegengelassen wird, kann dabei Igel&Co. für die Winterruhe dienen. Helfen Sie Ihren tierischen Gästen doch einfach, indem Sie solche Laubhaufen bewusst an einigen Stellen, gerne auch unter einem Baum oder Strauch, liegen lassen und denken Sie bei Ihrer Gartengestaltung an die zahlreichen Gartenbewohner, die es Ihnen danken werden.

(Jan Drucktenhengst)

Wer gerne Vögel und andere Tiere beobachtet, kann sie „anlocken“, indem er seinen Garten für sie attraktiv gestaltet. Zum Beispiel durch heimische Sträucher. Sie bieten vielen Tieren Nahrung und Unterschlupf.

Das Dickicht von Weißdorn, Liguster oder Hainbuche bietet geschützte Nistplätze für viele Vögel. Vogelbeere und schwarzer Holunder ernähren jeweils mehr als 60 Vogelarten.

Fledermäuse kommen gerne in den Garten, wenn dort ihre Lieblingsspeise, die Nachfalter, zu finden sind. Diese werden durch blühende Kräuter ebenso angelockt wie durch Salweide, rote Heckenkirsche oder gemeinen Schneeball.

Im Gegensatz zu exotischen Sträuchern bieten heimische Wildsträucher vielen Insekten Nahrung in ihren unterschiedlichen Entwicklungsstadien. So gehört beispielsweise der Faulbaum zur Hauptnahrungsquelle der Raupe des Zitronenfalters.

Dies sind nur ein paar wenige Beispiele. Es lassen sich viele verschiedene Tiere in den Garten „locken“, wenn wir ihn entsprechend gestalten. Viel Spaß beim Beobachten …

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Für viele von uns fühlt sich nichts so sehr nach Sommer an, wie wenn an einem warmen und sonnigen Tag eine ganze Schar Schmetterlinge durch den Garten flattert. Diese Leichtigkeit, diese unbeschreibliche Schönheit!

Doch leider sind laut dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zwei Drittel der heimischen Schmetterlinge bedroht. Der Einsatz von Gift und die Zerstörung ihrer Lebensräume machen ihnen das Leben schwer. Dabei kann man Schmetterlinge im eigenen Garten und selbst auf dem Balkon unterstützen:

Blütenpflanzen als Schmetterlingsnahrung

Wichtig ist ein möglichst lückenloses Angebot an heimischen und ungefüllten Blüten von Frühjahr bis Herbst. Dazu gehören Schlüsselblumen, Mauerpfeffer, verschiedene Distelarten, Blutweiderich, Phlox, Astern, Lavendel, verschiedene Kräuter oder Nachtkerzen. Auch der eigentlich nicht heimische Sommerflieder ist ein Schmetterlingsmagnet – an einem warmen Tag lassen sich dort verschiedene Arten gut beobachten. Übrigens sind über 80 Prozent unserer Schmetterlinge nachaktiv. Für sie sind außerdem Pflanzen attraktiv, die in der Dämmerung ihr volles Aroma entfalten, wie das Geißblatt.

Keine Schmetterlinge ohne Raupen …

… und die ernähren sich nicht von Nektar sondern von Blättern. Manche Schmetterlingsraupen sind spezialisiert auf bestimmt Pflanzenarten. So leben z.B. die Raupen des Zitronenfalters auf Faulbaum oder Weißdorn und die des Schwalbenschwanzes auf wilder Möhre oder Petersilie. Die Raupen von mehr als 20 Schmetterlingsarten kann man ganz einfach unterstützen, indem man hier und da im Garten Brennnesseln stehen lässt. Manche Raupen mögen es dabei eher sonnig und luftig, andere lieber halbschattig. Die Sal-Weide ist die wichtigste heimische Futterpflanze für Schmetterlingsraupen, rund 60 Arten ernähren sich davon. Auch Disteln und Gräser in einer wilden Gartenecke werden so manchen Falter erfreuen, weil er dort seine „Kinderstube“ einrichten kann.

Rechtzeitig an den Winter denken

Manche Schmetterlinge überwintern bei uns als Puppe. Ihnen helfen Hecken, in denen sie sich an einem Zweig verpuppen können. Auch Falllaub unter Büschen und zwischen Bodendeckern oder Reisighaufen sind gute Verstecke für den Winter. Tagpfauenauge und Kleiner Fuchs suchen im Winter bei uns Schutz in einer Gartenhütte oder auf dem Dachboden. Im Frühjahr unbedingt Fenster oder Luken einen Spalt breit öffnen, dass Sie wieder heraus können und nicht verhungern. Zitronenfalter halten eine Menge Kälte aus – sie können mit einer Art „Frostschutzmittel“ in ihren Adern bis zu minus 20 Grad überstehen.

Aber jetzt ist erstmal Sommer und eine gute Möglichkeit, Schmetterlinge im eigenen Garten zu beobachten. Und vielleicht findet sich ja noch ein Plätzchen für ein paar leckere Blütenpflanzen oder eine Ecke, in der es etwas „wilder“ wachsen darf. Weitere Infos gibt es z.B. unter darmstadt.bund.net (Suchbegriff „Schmetterlingsgarten“ eingeben) und natürlich auf vielen anderen Webseiten.

Viel Spaß beim Schmetterlinge beobachten!

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Nach Einbruch der Dunkelheit raschelt es unterm Reisighaufen im Garten. Der Igel ist aufgewacht und geht auf Nahrungssuche. Ohrwürmer schmecken ihm besonders gut, außerdem frisst er Laufkäfer, Regenwürmer und verschiedene andere Insekten.

Jetzt im Sommer bewohnen Igel oft mehrere Nester unter Büschen und Hecken, Reisighaufen oder Holzstapeln. Igel sind Einzelgänger und der Lebensraum in dem sich ein männlicher Igel bewegt, kann bis zu 100 Hektar groß sein (bei Weibchen bis etwa 30 Hektar). Rund 80% der Igel werden bei uns im August und September geboren, nach 35 Tagen Tragezeit. Bei der Geburt haben Igelbabies immerhin schon rund 100 Stacheln, bei einem ausgewachsenen Igel sind es 6.000 bis 8.000.

Am wohlsten fühlt sich ein Igel bei uns, wenn der Garten naturnah und vielseitig gestaltet ist:

  • natürliche Unterschlupfmöglichkeiten anlegen und schützen: unter dichten Hecken etwas Gras stehen lassen, unter dem Gartenhäuschen einen Hohlraum frei lassen oder einen Reisighaufen aufschichten
  • Heimische Stauden und Gehölze ziehen viele Insekten an, der Nahrung des Igels
  • Wasser im Garten: ein Teich mit Flachwasserbereich (niedriger Einstieg) oder Wasserschalen auf dem Boden (Wasser häufig wechseln)
  • nur mit einem Durchgang in der Umzäunung oder Freiraum unterhalb des Gartenzauns kann der Igel sich frei bewegen

Einige Gefahren für den Igel im Garten:

  • Chemieeinsätze (Unkrautvernichter etc.) töten Insekten, Igel finden keine Nahrung im Garten
  • Kellerabgänge, Schwimmbecken oder steile Teichränder: ohne Ausstiegshilfen (Ziegelsteine auf Kellerstufen, “Igeltreppe” im Teich) können Igel sich nicht alleine befreien und sterben
  • Garten- oder Osterfeuer: aufgeschichtete Holz- und Reisighaufen sind beliebte Verstecke für Igel. Holzhaufen immer unmittelbar vor dem Verbrennen umschichten
  • Gartengeräte wie Tellersensen oder Kantenschneider: Igel schlafen oft im hohen Gras unter Hecken und werden dann von den scharfen Messern verletzt oder getötet

Warum also nicht einmal an einem Sommerabend durch den Garten gehen und versuchen, ihn aus der Perspektive des Igels zu betrachten: wo lauern Gefahren, kann er sich hier ein oder mehrere Nester bauen, findet er genügend Nahrung? Und wenn Sie bis nach Einbruch der Dunkelheit warten, könnten Sie vielleicht sogar “Ihrem” Igel im Garten begegnen. Viel Spaß beim Beobachten …

Sollten Sie einen verletzten Igel finden, können Sie sich direkt an die “Igelburg Mossautal” wenden. Dort werden Igel gesund gepflegt, aufgepäppelt und wieder ausgewildert. Telefon: 06061 – 967 941 oder www.igelburg-mossautal.de.

Viele weitere interessante Informationen rund um den Igel finden Sie z.B. unter: www.pro-igel.de.