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Wer gerne Vögel und andere Tiere beobachtet, kann sie „anlocken“, indem er seinen Garten für sie attraktiv gestaltet. Zum Beispiel durch heimische Sträucher. Sie bieten vielen Tieren Nahrung und Unterschlupf.

Das Dickicht von Weißdorn, Liguster oder Hainbuche bietet geschützte Nistplätze für viele Vögel. Vogelbeere und schwarzer Holunder ernähren jeweils mehr als 60 Vogelarten.

Fledermäuse kommen gerne in den Garten, wenn dort ihre Lieblingsspeise, die Nachfalter, zu finden sind. Diese werden durch blühende Kräuter ebenso angelockt wie durch Salweide, rote Heckenkirsche oder gemeinen Schneeball.

Im Gegensatz zu exotischen Sträuchern bieten heimische Wildsträucher vielen Insekten Nahrung in ihren unterschiedlichen Entwicklungsstadien. So gehört beispielsweise der Faulbaum zur Hauptnahrungsquelle der Raupe des Zitronenfalters.

Dies sind nur ein paar wenige Beispiele. Es lassen sich viele verschiedene Tiere in den Garten „locken“, wenn wir ihn entsprechend gestalten. Viel Spaß beim Beobachten …

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Nach Einbruch der Dunkelheit raschelt es unterm Reisighaufen im Garten. Der Igel ist aufgewacht und geht auf Nahrungssuche. Ohrwürmer schmecken ihm besonders gut, außerdem frisst er Laufkäfer, Regenwürmer und verschiedene andere Insekten.

Jetzt im Sommer bewohnen Igel oft mehrere Nester unter Büschen und Hecken, Reisighaufen oder Holzstapeln. Igel sind Einzelgänger und der Lebensraum in dem sich ein männlicher Igel bewegt, kann bis zu 100 Hektar groß sein (bei Weibchen bis etwa 30 Hektar). Rund 80% der Igel werden bei uns im August und September geboren, nach 35 Tagen Tragezeit. Bei der Geburt haben Igelbabies immerhin schon rund 100 Stacheln, bei einem ausgewachsenen Igel sind es 6.000 bis 8.000.

Am wohlsten fühlt sich ein Igel bei uns, wenn der Garten naturnah und vielseitig gestaltet ist:

  • natürliche Unterschlupfmöglichkeiten anlegen und schützen: unter dichten Hecken etwas Gras stehen lassen, unter dem Gartenhäuschen einen Hohlraum frei lassen oder einen Reisighaufen aufschichten
  • Heimische Stauden und Gehölze ziehen viele Insekten an, der Nahrung des Igels
  • Wasser im Garten: ein Teich mit Flachwasserbereich (niedriger Einstieg) oder Wasserschalen auf dem Boden (Wasser häufig wechseln)
  • nur mit einem Durchgang in der Umzäunung oder Freiraum unterhalb des Gartenzauns kann der Igel sich frei bewegen

Einige Gefahren für den Igel im Garten:

  • Chemieeinsätze (Unkrautvernichter etc.) töten Insekten, Igel finden keine Nahrung im Garten
  • Kellerabgänge, Schwimmbecken oder steile Teichränder: ohne Ausstiegshilfen (Ziegelsteine auf Kellerstufen, “Igeltreppe” im Teich) können Igel sich nicht alleine befreien und sterben
  • Garten- oder Osterfeuer: aufgeschichtete Holz- und Reisighaufen sind beliebte Verstecke für Igel. Holzhaufen immer unmittelbar vor dem Verbrennen umschichten
  • Gartengeräte wie Tellersensen oder Kantenschneider: Igel schlafen oft im hohen Gras unter Hecken und werden dann von den scharfen Messern verletzt oder getötet

Warum also nicht einmal an einem Sommerabend durch den Garten gehen und versuchen, ihn aus der Perspektive des Igels zu betrachten: wo lauern Gefahren, kann er sich hier ein oder mehrere Nester bauen, findet er genügend Nahrung? Und wenn Sie bis nach Einbruch der Dunkelheit warten, könnten Sie vielleicht sogar “Ihrem” Igel im Garten begegnen. Viel Spaß beim Beobachten …

Sollten Sie einen verletzten Igel finden, können Sie sich direkt an die “Igelburg Mossautal” wenden. Dort werden Igel gesund gepflegt, aufgepäppelt und wieder ausgewildert. Telefon: 06061 – 967 941 oder www.igelburg-mossautal.de.

Viele weitere interessante Informationen rund um den Igel finden Sie z.B. unter: www.pro-igel.de.

Die Brut und Aufzucht der jüngsten Vogelgeneration ist in diesen Tagen voll im Gange. Vogeleltern brüten und bewachen noch ihre Eier, oder die Jungen sind schon geschlüpft und sperren hungrig ihre Schnäbel auf, wann immer die Eltern ans Nest kommen. Es ist wichtig, dass wir die Vögel in unseren Gärten unterstützen, indem wir sie und ihre Nester nicht stören.

Aus diesem Grund hat auch das Bundesnaturschutzgesetz zum Schutz der Vögel während der Brutzeit verboten, zwischen dem 1. März und dem 30. September „Bäume, Hecken, Gebüsche oder andere Gehölze abzuschneiden oder auf den Stock zu setzen; zulässig sind schonende Form- und Pflegeschnitte zur Beseitigung des Zuwachses der Pflanzen oder zur Gesunderhaltung von Bäumen“ (Quelle: „Das neue Bundesnaturschutzgesetz“, aus § 39). Allerdings sollte man auch bei vorsichtigen Pflegeschnitten darauf achten, dass sich kein Nest in der Hecke befindet. Fühlen sich Vögel beim Brüten oder der Aufzucht von Jungen gestört, kann es vorkommen, dass sie das Nest aufgeben und die Jungvögel darin jämmerlich verhungern.

Hecken im Garten, ob als Wildhecke oder als entsprechend geschnittene Formhecke, bieten gute Brut- und Versteckmöglichkeiten für unsere Wildvögel. Übrigens brüten Vögel nicht nur im Frühjahr. Viele Arten ziehen bis weit in den Sommer hinein mehrere Bruten groß und es ist spannend, sie im eigenen Garten dabei zu beobachten. Viel Spaß!